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Copyright © 2010 Michael Kabicher
Potosi
The Devil’s Miners
26.01.2011 Gestern war ich in der höchstgelegenen Stadt
der Welt, Potosi auf 4100 m Seehöhe. Der Cerro Rico
(Reicher Berg, 4400 m) dominiert immer noch die 1545
gegründete Stadt. Seit 450 Jahren wird im Cerro Rico Silber,
Zinn und Zink abgebaut. Das Silber verhalf Potosi zu einer
der reichsten Städte im 17./18. Jahrhundert. Bis zu 8
Millionen indigene und afrikanische Sklaven fanden den Tod
in den Minen.
Auch heute werden noch Erze in dem durchlöcherten Berg
abgebaut, bis zu 10 000 Arbeiter sind noch tätig. Meist in Coopertiven, die
wiederum aus Familienverbänden bestehen. Die Bergleute fühlen
sich nicht gezwungen in den Minen zu arbeiten, vielmehr ist es eine
Tradition die von Generation zu Generation weitergegeben wird,
aber die Jugend versucht mittels besserer Bildung zu entfliehen.
Ein Besuch in den Minen öffnete mir aber erst die Augen wie schlimm
die Arbeitsbedingungen wirklick sind: Kinder beginnen mit 13 Jahren
in den Minen zu schuften, bis zu 8 Stunden am Tag. Staub, giftige
Dämpfe, Temperaturen zwischen 0°C und bis zu 45°C, die schwere
körperliche Arbeit (keine Infrastruktur für moderne Bergbaugeräte vorhanden
bzw. auch kein Geld) gestalten den Arbeitsalltag unerträglich. Lediglich das
ständige kauen von Kokablättern lindert den Schmerz, das Hungergefühl und
die Kälte. Die Bergleute mit mehr Erfahrung sprengen Gesteinsbrocken, die
dann per Hand zerkleinert und an Tag gebracht werden. An einem Tag werden
bis zu 10 Grubenhunde (1 Fuhre = 1 Tonne) herausgeschafft. Für die 10 Tonnen
bekommt der Bergmann, wenn es gute Gesteinsqualität beinhaltet 100
Bolivianos, sprich 10 Euro pro Tag.. Bereits nach 10 Jahren scheiden die
Meisten krankheitbedingt aus. Die Bergleute sterben früh und nur wenige
arbeiten noch mit 40 Jahren....
Bevor die Arbeit gestartet wird, beten die Bergleute ihren Teufel Tio an. Er soll
dafür sorgen, dass keine Unfälle passieren und Pachamama (Muttererde) reich
an Erzen ist. Die Spanier erfanden den Teufel Tio im16. Jhdt, um die Indigena
im inneren des Berges zu kontollieren. Sie arbeiteten bis zu 6 Monaten nonstop
unter Tag. Die an Götter glaubenden Sklaven beteten so ihren Gott Tio an und
trauten sich nicht unhörig zu sein...
Der Film “The Devil’s Miners” (2005) gibt einen Einlbick in die unmenschliche
Welt der Minenarbeiter...